Lifetime Pilates RAD - Neue Übungen für Radfahrer/Innen auch am ERGOMETER | | Drucken | |
Donnerstag, 25. März 2010 |
Ein Bericht vom Trainingslager in Porec von Norbert DürauerWieder in der Heimat nach den ersten sechs Renntagen verlangt der Körper nach Regeneration. Aller Anfang ist schwer und die Belastungen im Wettkampf sind doch noch mal ganz andere als beim Training. So bleibt auch wieder Zeit für Lifetime Pilates -Übungen für RADFAHRER/Innen Nach einigen Trainingseinheiten mit meiner Personal LTP-Trainerin Mag. Eva Obenaus, bei denen ich die qualitative Ausführung der Übungen immer mehr optimieren konnte, ziehe ich eine kleine Bilanz. Den ersten Hinweis habe ich auch schon verraten für alle, die vorhaben, Pilatesübungen auszuprobieren (egal ob für den Sport oder im Alltag): Langsam beginnen mit einer Pilates Trainerin oder Pilates Coach! Die Übungen erfordern ein hohes Maß an Körpergefühl, Konzentration und vor allem Koordination (Zusammenspiel von Körper und Atmung) und sind sehr anspruchsvoll, was die korrekte Ausführung betrifft. Hier liegt auch die größte Schwierigkeit von Pilates, denn schon kleine Fehlhaltungen oder unsachgemäße Ausführungen beeinträchtigen die Wirkung der Übungen und können im schlimmsten Fall zu Verletzungen bzw. Schädigungen führen. Mit jeder Trainingseinheit wird man aber besser, was man natürlich auch spürt. Man lernt sich und seinen Körper noch besser kennen – eine tolle Erfahrung. Unbedingt notwendig ist daher zumindest einige Einheit mit einem ausgebildeten Pilates-Trainern/Innen zu absolvieren, die einem die richtige Ausführung zeigt. Optimal wäre es, sich dabei zu filmen oder fotografieren, wie mein Coach Evi Obenaus es gemacht hat. So sieht man am besten, was man richtig oder falsch macht. Besonders bei Pilates für den Radfahrer empfehle ich die Übungen zuerst auf der Matte liegend/sitzend/stehend zu lernen. Effektiv helfen auch Kleingeräte wie der Softball, Toningball oder ein zusammngerolletes Handtuch. Erst wenn die Übungen beherrscht werden auf den Ergometer wechseln. Im Sattel sitzend und tretend ist es noch einen Tick anspruchsvoller. Langer Rede kurzer Sinn: QUALITÄT VOR QUANTITÄT!! Die zweite wichtige Erfahrung, die ich machen durfte, sind die entspannenden Effekte von Pilates. Hier spreche ich als Leistungssportler, denn die Übungen ergänzen bei mir das Regenerationstraining. Soll heißen, dass Ruhe und Gelassenheit Voraussetzung sind, um Pilatesübungen machen zu können. An Renntagen ist man den ganzen Tag im Stress, angespannt und lässt sich abends lieber massieren und füllt die leeren Speicher wieder auf und geht rechtzeitig schlafen. Ferner erfordern manche Übungen auch ein wenig mehr Kraftaufwand und Konzentration, wozu die Energie nach einem langen schweren Rennen einfach fehlt. Letzte Woche hatte ich drei rennfreie Tage in Kroatien. Zeit genug für Pilates. Am Nachmittag nach einer lockeren Trainingseinheit erinnerte ich mich an die Entspannungseinheit auf der DVD "Lifetime Pilates Drives Your Life" die mir Eva Obenaus mitgegeben hatte. Ich ging bei strahlendem Sonnenschein runter zum Meer und genoss die Atmosphäre. Kein Lüfterl, das Plätschern des Meeres, hie und da eine Möwe, Natur pur! Die folgende Pilates-Einheit auf der Matte war die wohl beste meiner Pilates-Karriere. Daher mein Tipp, nachdem Österreich ein Binnenland ist: Eine Entspannungsmusik (instrumental), idealerweise mit Klängen wie an einem Meeresstrand, verdoppeln besonders den geistigen Entspannungseffekt, versprochen! Ein bisschen Meditation hat noch keinem geschadet – im Gegenteil. Wie gut man trainiert hat, merkt man spätestens beim Rennen. Beim Radrennen zählen aber nicht nur die gefahrenen Kilometer im Vorfeld, sondern auch, was man sonst so mit seinem Körper alles anstellt. In meiner Sportart wird besonders der Oberkörper, die Rückenmuskulatur und Wirbelsäule enorm beansprucht. Nach vier Stunden Rennen spürt man, inwieweit man diesen Teil des Körpers auf die Belastungen vorbereitet hat. Praktisch bedeutet das für den Radfahrer im Winter genug Kräftigungsübungen zu trainieren und diese während der Saison durch Stabilisationsübungen so weit wie möglich zu erhalten. Dafür eignet sich Pilates nahezu perfekt, weil genau diese Muskelgruppen, in der Pilatessprache “Powerhouse“ genannt, die ganze Aufmerksamkeit bekommen. Dieses soll/muss aktiviert werden. Im Finale wenn es dann zur Sache geht, zwickt es im Idealfall dann vielleicht ein bisschen weniger und man ist diesbezüglich etwas “entspannter“ und kann am Schlussanstieg noch die eine oder andere Sekunde schneller fahren. Grundsätzlich sind neben den speziellen RAD-Übungen alle weiteren Basis- und Topübungen der DVD geeignet – im Laufe eines Rennens nimmt man anscheinend jede Haltung irgendwann mal ein – die angenehmsten Erfahrungen mit dem einen oder anderen, entspannenden “Knacksen“ im Rücken habe ich bei LTP- “Tennis“ und LTP-“Büro“ gemacht. Zuletzt noch eine kurze Geschichte zum Thema Atmung. Diese spielt bei Pilatesübungen ja eine wesentliche Rolle, besonders am Beginn einer Einheit, um die Körpermitte zu finden und sich auf die folgenden Minuten einzustellen und zu konzentrieren. Ich habe die Pilates-Atmung bereits bei der Anreise im Auto geübt, was unsichtbar für jeden ja möglich ist! In meinem Fall spürte ich die positive Wirkung an einem langen Anstieg auf der letzten Etappe. Zuerst ging es 3km bergauf – volles Tempo, jeder was er (noch) hatte. Die erste Gruppe fuhr mir ein klein wenig zu schnell – ich verlor nicht viel, aber doch kontinuierlich an Zeit und kam mit etwa 15 Sekunden Rückstand zu einer kurzen Abfahrt, ehe es nochmals gut 2km zur Bergwertung ging. Auf diesem kurzen Bergabstück über etwa 400m konnte ich meine Herzfrequenz rasch senken und nochmal tief Luft holen. Meine Atmung hatte ich soweit im Griff, dass ich im zweiten Teil des Anstieges die verlorenen Meter wieder gutmachen konnte und bei der Bergwertung zwar am Zahnfleisch, aber ohne Rückstand den Anschluss an die Spitzengruppe halten konnte. Pilates hilft also auch, bewusst atmen zu lernen und fördert die Stressresistenz, um in einer solchen Situation wie bei mir im Rennen, auch nicht gleich nervös zu werden. Soweit so gut – ich hoffe ich konnte dem Leser einige Informationen über Lifetime Pilates-RAD liefern und den Einen oder Anderen zum Testen animieren – am besten bei Mag. Eva Obenaus! Meine nächste Rundfahrt geht über 10 Tage – eine lange Zeit, in der mir die LTP-RAD-Übungen bestimmt weiterhelfen. Wie es mir dabei und beim Rennen geht werde ich gerne berichten. Viel Spaß und viel Erfolg auf jeden Fall bei den Übungen – es lohnt sich! Mit lifetime pilatischen Grüßen, Norbert Dürauer
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